PRP- Therapie (Eigenblut)

PRP-Therapie - bei schmerzhaften Arthrosen und Weichteil-/Sportverletzungen

Für die Behandlung von Arthrosen sowie Verletzungen an Muskeln, Sehnen und Bändern steht seit einiger Zeit eine alternative Behandlungsmöglichkeit zur Verfügung:  das sogenannte PRP-Verfahren.

PRP steht dabei für „Platelet Rich Plasma“ - also plättchenreiches Plasma, wobei «platelets» der englische Ausdruck für Blutplättchen ist - die Thrombozyten. Diese 2- 4 Mikrometer großen, scheibenförmigen Zellkörper sind neben den roten und weißen Blutkörperchen die häufigsten Zellen in unserem Blut.  

Thrombozyten spielen eine wichtige Rolle bei der Blutstillung (primäre Hämostase)- der erste Schritt der Blutgerinnung, indem sie sich bei der Verletzung eines Blutgefäßes an das umliegende Gewebe anheften. Wird ein Blutgefäß oder ein Gewebe verletzt, beispielsweise durch einen Schnitt mit dem Messer, lagern sie sich an der verletzten Gefäßwand an. An diese Thrombozyten heften sich dann immer weitere Blutplättchen an (Thrombozytenaggregation) wodurch das Gefäßleck rasch verschlossen wird und die Blutung gestoppt wird. Durch weitere Prozesse (sekundäre Hämostase) wird der Verschluss stabilisiert und der Heilungsprozess des verletzten Gewebes beginnt. Dabei finden eine Reihe von verschiedenen, ineinandergreifenden Vorgängen im Körper statt, deren Abläufe unter anderem durch sog. Wachstumsfaktoren geregelt werden, die von den Blutplättchen freigesetzt werden.

Bei der PRP-Therapie kann dieser Effekt gezielt eingesetzt werden. Dabei wird dem Patienten eine kleine Menge Blut (15ml) entnommen und dann zentrifugiert um das Plasma mit einer höheren Konzentration an Thrombozyten (Blutplättchen) zu trennen. Das so gewonnene plättchenreiche Plasma wird dann verwendet, um die Heilung von Verletzungen und Entzündungen zu fördern oder die Regeneration von Gewebe zu unterstützen.

Umgangssprachlich wird die PRP-Therapie oft auch als Eigenblut-Therapie bezeichnet, was aus medizinischer Sicht nicht ganz korrekt ist, da lediglich ein Bestandteil des Blutes – das Plasma – zum Einsatz kommt.

Es ist erwiesen, dass durch das PRP-Verfahren sowohl die Anzahl der Thrombozyten als auch die Konzentration der Wachstumsfaktoren signifikant erhöht wird. Intensiv untersucht und bestätigt wurde in den letzten Jahren vor allem der positive Einfluss auf den Schmerzverlauf und den Heilungsprozess.

In unserer Klinik verwenden wir für das PRP-Verfahren das System der Firma Arthrex. Bei diesem wird das Blut mit Hilfe einer speziell entwickelten Doppelkammerspritze aus der Armvene entnommen. Anschließend wird das Plasma vom restlichen Blut mittels Zentrifugation getrennt und mit Hilfe der Doppelkammerspritze separiert. Die aktiven Bestandteile des Blutes sind nun fertig zur Injektion in die betroffene Stelle und beginnen dort Wachstumsfaktoren freizusetzen, die die Heilungs-und Regenerationsprozesse unterstützen sowie die Arthrose- und entzündungshemmenden Prozesse einleiten. Das Doppelkammersystem ermöglicht dabei sowohl eine sterile Blutentnahme als auch anschließend eine sterile Injektion der Wachstumsfaktoren in das betroffene Gelenk oder Gewebe – eine unbedingte Voraussetzung zum Schutz gegen Infektionen! Wie alle anderen Infiltrationen erfolgt der Eingriff in unserem speziellen Eingriffsraum unter OP-ähnlichem Hygienestandard.

Die PRP-Therapie kann sowohl bei Arthrose an allen Gelenken zur Anwendung kommen als auch zur Behandlung von Verletzungen an Muskeln, Sehnen und Bändern. Für eine optimale Wirkung wird empfohlen, die Behandlung dreimal hintereinander mit einem Abstand von mindestens ein bis zwei Wochen durchzuführen.

Wichtig:

Trotz der mittlerweile wissenschaftlich belegten Wirksamkeit ist die PRP-Behandlung aktuell noch keine Pflichtleistung der Krankenkassen und muss somit vom Patienten selbst bezahlt werden. Ebenso kann eine «100%» Wirkung – wie bei jeder therapeutischen Massnahme – nicht garantiert werden.

Gerne beraten wir sie in unserer Sprechstunde persönlich bezüglich des Ablaufs, der Kosten und der individuellen Indikation.

Unser Angebot

Terminanfrage

Termine können Sie gern zu unseren Geschäftszeiten telefonisch vereinbaren oder via Online-Formular und per E-Mail.

Terminbuchung